I gif a shit again
Wir haben ein sehr kleines Bad. Es ist so klein, dass das abendliche Zähneputzen und Waschen eine sehr intensive Angelegenheit von drei Mensch auf engstem Raum ist. Im Kern läuft das Ganze meist ähnlich ab.
Es beginnt damit, dass ich aus dem Bad heraus das Zähneputzen ausrufe. Damit es unmissverständlich klar wird, wer zum Zähneputzen kommen soll, spreche ich meine Söhne sogar namentlich an. Beide dann erstmal so:
Irgendwann sind Xaver und Anton dann doch bei mir im Bad: einer auf einem Hocker, der andere auf dem Klo stehend. Die Bürsten samt Zahnpasta werden verteilt. Es herrscht gute Laune und das Bad ist ihre Bühne. Ich überwache die Show und ermahne zum ordentlichen Putzen. Alle 10 Sekunden. Die Jungs so:
Manchmal endet die Show im kleinsten Bad der Welt recht schnell.
Im Bad liegen irgendwann die Nerven blank. Es sind meine. Bei Anton liegt zu dem Zeitpunkt vielleicht allerhöchstens der Popo blank, was ich an dieser Stelle nicht hinterfrage. Denn ich möchte jetzt endlich raus und die Mission Zähneputzen erfüllen. Mir geht es wie immer nicht schnell genug. Die Jungs putzen mal so:
... oder mal so:
Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann ich nicht mehr nur mahnend am Waschbeckenrand stehen. Ich muss eingreifen. Das kommuniziere ich Xaver und Anton. Xaver reagiert meist dramatisch:
Unter viel Protest und Tränen wird bei Xaver zu Ende geputzt. Anton reagiert auf die Übernahme des Zahnputz-Ruders meist ebenfalls mit Unverständnis. Für ihn ist das Nachputzen des Vaters mindestens so nervig, wie die Tatsache, dass ich den roten Ninjago Ninja nicht beim Namen kenne...
Am Ende ist die Zahnpasta von den Bürsten und das Zähneputzen ist geschafft. Nach einer gefühlten Stunden bin ich immer sehr froh, das kleinste Bad der Welt verlassen zu können. Zusammen mit meinen zähnegeputzten Söhnen. Erleichterung.
Dann werde ich meist von Lena gefragt, ob ich auch die Gesichter der Jungs gewaschen hab. Und ich dann jedesmal so.
... und so geht es wieder zurück ins kleinste Bad der Welt.